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GIF – Grazer Impro Fest: STIO – Styrian Improvisers Orchestra mit Yuval Avital

STIO – Styrian Improvisers Orchestra mit Yuval Avital (IL), »Lullaby for an exhausted humanity, part one«
Icon-Sonic Meta-Struktur für ein Improvisationsorchester, Video, Tapes, Publikumsaktivierung und Performance-Aktion
Konzept / Visuals / Tapes / Performance-Regie & Dirigat: Yuval Avital
Ausführende: Styrian Improvisers Orchestra (STIO)
Dauer: ca. 90–120 Min, Uraufführung
Was wäre, wenn man das Chaos unserer Zeit für einen Moment auf Pause stellen könnte – um in eine Welt aus Klang, Bild, Licht und menschlicher Verbindung einzutauchen?
Lullabies for an Exhausted Humanity – Prelude, die neue Schöpfung des Künstlers und Komponisten Yuval Avital (geb. 1977), bietet eine chorale, vielschichtige Aufführung, in der Musik, Bilder und menschliche Präsenz zu einer tief transformierenden Erfahrung verschmelzen.
Zum ersten Mal in Österreich bringt Avital seinen synästhetischen Ansatz zur dritten Ausgabe des Grazer Impro Fest (GIF2025) im Schaumbad Graz und verwandelt den Raum in ein lebendiges, atmendes Kunstwerk. Dies ist nicht nur ein Konzert oder eine Performance. Es ist ein kollektuelles Kunstritual aus Klang, Bild und Geste, in dem die Grenzen zwischen Künstler*in und Publikum verschwimmen – ein locus amoenus, in dem jeder Klang, jede Geste, jedes Schweigen in Echtzeit entsteht, geformt vom improvisierenden Orchester und vom Publikum.
Stellen Sie sich das Styrian Improvisers Orchestra (STIO) vor, wie es einen kreisförmigen Raum entlang der Wände bildet, ein quadrophonisches Soundsystem und immersive Videokompositionen, die Decken und Wände bespielen, umschließend. Im Zentrum ist das Publikum eingeladen, sich hinzulegen, Kissen, Decken und persönliche Gegenstände des Trostes mitzubringen, während die Musik des Orchesters, Live-Elektronik und ein zweistündiger Mehrkanal-Tape-Zyklus eine umhüllende Atmosphäre aus Klang und Bild erschaffen.
Dies ist eine Einladung zur Ko-Kreation. Das Publikum darf singen, flüstern, summen, sich bewegen, tanzen oder einfach mit der Musik atmen. Die Anwesenheit der Menschen wird Teil der Partitur, eine Choreografie der Begegnungen zwischen Performerinnen und Publikum, geleitet von Zustimmung und sanfter Nähe. Von den ersten geflüsterten Fragmenten von Wiegenliedern bis hin zu einem meditativen, traumartigen Zustand, in dem Performerinnen und Publikum gemeinsam zur Ruhe kommen, entfaltet sich der Abend als gemeinsame Reise zu Stille und Wiederverbindung.
Entstanden aus Avitals Konzept von icon-sonic, crowd music und Kunstritualen, entwickelt sich das Werk zu einer kraftvollen Metapher für einen utopischen Raum des Friedens und der Harmonie innerhalb unserer rastlosen Epoche. Dieses Präludium markiert den Ausgangspunkt einer mehrjährigen künstlerischen Reise, die sich in Zukunft weiter entfalten wird.
Yuval Avital (1977)
Yuval Avital ist ein in Jerusalem geborener Komponist, Gitarrist und Multimedia-Künstler mit Sitz in Mailand. Bekannt für seine groß angelegten Klangschöpfungen und immersiven icon-sonic operas, verbindet Avital zeitgenössische Musik mit traditionellen Kulturen, bildender Kunst und innovativer Technologie. Seine Werke wurden in mehr als 20 Einzelausstellungen sowie in Gruppenausstellungen wie der MANIFESTA-Biennale, der Gwangju-Biennale und der Ostrale Dresden Biennale gezeigt. Seine großformatigen Werke beziehen hunderte von Performer*innen ein und umfassen vielfältige Elemente wie Akkordeons, Tubas, Chöre und Live-Elektronik. Oft erforschen diese Kompositionen Themen wie kulturelle Identität und kollektives Gedächtnis. In seinen icon-sonic operas integriert Avital Musik, Video und Live-Performance zu multisensorischen Erlebnissen, die traditionelle künstlerische Grenzen herausfordern.
Avitals innovativer Ansatz wurde weltweit bei renommierten Festivals und Institutionen präsentiert, darunter das NAURYZ XXI Contemporary Music Festival (Kasachstan), das Warsaw Autumn Festival, MiTo SettembreMusica, das London Design Festival und das Brighton Festival. Seine Arbeit prägt weiterhin die Schnittstelle von Musik, Kunst und menschlicher Erfahrung.
Styrian Improvisers Orchestra (STIO)
Das Styrian Improvisers Orchestra wurde 2012 von V:NM Graz gegründet und wird von Annette Giesriegl, Seppo Gründler und Josef Klammer geleitet.
Es besteht aus Musikerinnen der Grazer und Wiener Improvisationsszene sowie einer wechselnden Zahl von Musikerinnen, Gastmusikerinnen und Dirigentinnen, die mit der Sprache der Improvisation vertraut sind.
Die Zahl der Mitwirkenden variiert zwischen 15 und 35.
Die Instrumentierung des Orchesters ist äußerst vielfältig und umfasste bislang Blasinstrumente, Streichinstrumente, Tasteninstrumente, Stimmen, Schlagwerk, elektronische und computergesteuerte Instrumente, selbstpräparierte oder selbstgebaute Instrumente sowie auch „Ethno“-Instrumente.
Members:
Claudia Cervenca, Se Lien Chuang, Annette Giesriegl, Yvonne Hofmeister, Oskar Mörth, Kerstin Türtscher (vocals); Dena DeRose (melodica); Fredi Lang, Jean Christophe Mastnak (trumpet/flugelhorn); Roman Trubchaninov (saxophone); Felix Martl (bass clarinet); Hana Kunčič, Alvaro Vallejo Larre (violins); Corinna Eikmeier, Anna Grenzner (cellos); Dominik Kreuzer, Margarete Maierhofer Lischka, Reinhard Ziegerhofer (upright bass); Robert Lepenik, Harald Hofmeister, Michi Laab, Andreas Weixler (e-guitars); Ana Ostojić (e-piano); Nick Acorne, Leon Erdödy, Josef Klammer (electronics); Keyvan Paydar (objects); Franz Schmuck (percussion); Patrick Wurzwallner (drums).