Oberdeck #11: ZOZAN – T`RÄUME

ZOZAN Untersuchungen zu Mobilität durch multimediale Dokumentationen, Kunstinterventionen, kunstbasierte Forschung und (Re-)Präsentationen

ZOZAN basiert auf zwei umfassenden multimedialen Dokumentationen kurdischer Gesellschaften. Die Sammlung Werner Finke und die Sammlung Mehmet Emir sind einzigartige Einblicke in kurdische Alltagskulturen und spiegeln sozio-politische Transformationen wider. Basierend auf diesen Sammlungen organisiert ZOZAN partizipative künstlerische Interventionen in verschiedenen kurdischen und europäischen Institutionen. Es werden Identitätsprozesse, Erinnerungen, vergangene Lebensweisen, kulturelles Erbe und Herausforderungen der Globalisierung diskutiert, um geeignete Repräsentationsformen zu entwickeln.

T`RÄUME: Ergebnisse der ZOZAN Kunstintervention 06

Der Workshop widmete sich der Frage, wie wir den Raum Schaumbad Graz als einen transnationalen Erinnerungsraum wahrnehmen können. Was macht einen Raum transnational, wie erfassen wir ihn so, dass unterschiedliche Erinnerungen zusammenkommen können? Ausgangspunkt waren die räumlichen und architektonischen Aufnahmen des Fotografen Mehmet Emir. Die Erzählungen seiner Fotografien reichen vom Massaker an den Kurd:innen 1937/38 in Dersim bis zu dessen Erinnerung in einer postnazistischen Migrationsgesellschaft.

Ziel war es, nicht nur die Geschichte dieser Bilder zu reflektieren, sondern die Bilder vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte zu betrachten und diesen Prozess als kreativen Prozess der eigenen künstlerischen Arbeit zu verstehen.

Im Rahmen der Diskussion, der Video- und Fotoaufnahmen und ihrer Interpretation ging es um die Frage, wie die Landschaft die Geschichten verbindet und eine grenzüberschreitende Erzählung ermöglicht. Der Fluss Mur, der uns in Schaumbad Graz umgibt und die Bäume, die durch den Dammbau überflutet wurden und bedroht sind, und wie die historisch bedeutende Stadt Hasankeyf, die hauptsächlich von Kurd:innen und Armenier:innen bewohnt wird, durch den Dammbau ebenfalls unter Wasser steht. Unter den zahlreichen Firmen, die für diese Projekte mitverantwortlich sind, ist auch eine Grazer Firma.

So ergeben sich neben- und miteinander unterschiedliche Geschichten, die in der Ausstellung auf vielfältige Weise vertreten sind, durch individuelle und kollektive Erinnerungen verknüpft sind und mittels unterschiedlicher Medien, von der Malerei bis zu zeitbasierten Medien, dargestellt werden.

www.oeaw.ac.at/zozan

Ausstellungseröffnung: 19.01.2024, 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.01. – 17.02.2024
Öffnungszeiten: MO – FR 09:00 – 13:00 Uhr

Finanzierung: Österreichischer Wissenschaftsfonds (FWF PEEK AR 682), Schaumbad Graz; Institut f. Sozialanthropologie, Verein JUKUS