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Das Schaumbad

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Die Geschichte

Das Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz wurde im Juni 2008 als fluide Oase des Wohlbefindens in den ehemaligen Räumen eines „Bäderparadieses“ installiert. Die erste Fliese wurde von Daniel Bergmayr, Isabel Espinoza, Eva Ursprung, Kathrin Velik und Markus Wilfling verlegt. Von 2008 – 2011 arbeiteten bis zu 50 Künstler!nnen im Gewerbegebiet hinter dem Grazer Hauptbahnhof.

Nach dem Verkauf des Gebäudes wurde der günstige Prekariumsvertrag gekündigt und die Künstler!nnen suchten intensiv nach neuen Räumen, die ähnliche Voraussetzungen für die weitere Zusammenarbeit bieten sollten. In der Zwischenzeit wurde vagabundierend im öffentlichen Raum und mit temporären Übergangslösungen gearbeitet.

Künstler!nnen

Ateliers

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Das Haus

2013 hat das Schaumbad in einer ehemaligen Limonadenfabrik im Industriegebiet am Südrand von Graz Flächen von ca. 2.200 m2 angemietet, die seither sukzessive adaptiert und bezogen werden. Die 1.100 m2 große Halle im Erdgeschoß wurde in Ateliers, ein Videostudio (Greenbox), ein Klanglabor und einen Veranstaltungsraum („Hauptdeck“) unterteilt. Ein kleinerer Veranstaltungsbereich befindet sich im Obergeschoß („Oberdeck“). Vor dem Haus wurde eine Terrasse mit großer Videoleinwand für sommerliche Open-Air Vorführungen gebaut („Sonnendeck“). Weitere Bereiche wurden für eine gemeinsame, für alle Künstler!nnen mit Bedarf nutzbare Werkstatt für Holz-, Metall- und Keramikarbeiten, eine Dunkelkammer, sowie ein Studio für Ton- und Fotoaufnahmen adaptiert.

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Das Programm

Die beiden Veranstaltungsflächen (200 bzw. 160 m2) werden seit der 2017 erfolgten Fertigstellung ganzjährig mit Kunstprojekten, Ausstellungen, Symposien, Konzerten, Performances, Theaterproduktionen und sonstigen künstlerischen Nutzungen bespielt. Bereits seit 2014 finden hier Veranstaltungen statt, u.a. in Kooperation mit dem steirischen herbst und zur „ORF-Lange Nacht der Museen“. Eine kontinuierliche Reihe ist der monatliche „Art Brunch im Bad“. Dieser gibt Einblick in die Arbeit im Schaumbad und dessen künstlerischen Umfeldes. In sonntäglichen Werkstattgesprächen werden seit 2015 in einem variablen, informellen Rahmen Arbeiten und Prozesse diskutiert und Netzwerke gesponnen.

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Die Gemeinschaft

Die Zusammenarbeit von Künstler!nnen unterschiedlicher Sparten, Kompetenzen und Altersgruppen schafft unschätzbare Synergien und treibt die künstlerische Entwicklung voran. Gemeinsame Ausstellungen, internationale Projekte, ein Gastatelier sowie Austauschateliers mit anderen europäischen Initiativen sorgen für internationale Vernetzung.

Seit 2015 ist das Schaumbad Partner von St.AiR., dem Stipendiaten-Programm des Landes Steiermark. Die internationalen Stipendiat!nnen des Landes nutzen Werkstätten und Ateliers und präsentieren hier ihre Arbeiten.

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Leitbild

Das 2008 gegründete, freie Atelierhaus und sein Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm wird im Sinne eines Künstler:innenvereins betrieben. Dafür zeichnet seit Oktober 2021 ein sechsköpfiges Team aus Künstler:innen des Hauses, gemeinsam mit der künstlerischen und der kaufmännischen Leitung, inhaltlich und operativ verantwortlich.

Mit seinen mehr als 20 Ateliers, den drei gemeinsam genutzten Werkstätten, den Filmstudios, den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten versteht sich das Schaumbad als Ort individuellen und kollektiven Kunstschaffens und -vermittelns. Als Ort, an dem sich etablierte Künstler:innen mit jungen Kunstschaffenden, die am Anfang ihres professionellen Schaffens und Experimentierens stehen, zusammentun, um sich auszutauschen und gemeinsam Projekte zu entwickeln. An dem Profis und Laien, Kunstaffine und Kunstnahe mit gesellschaftlich relevanten Fragen in ästhetischen Objektivierungen in Kontakt kommen. Der als inter-disziplinäre Plattform fungiert und künstlerisch innovativ agierende Institutionen und Menschen lokal wie international miteinander vernetzt und damit neue Formen des künstlerischen Schaffens solidarisch vorantreibt und sichtbar macht. Als Ort, an dem Kunst innerhalb und über Disziplinengrenzen hinweg als Arbeitsplatz und Lebens-form verstanden wird. Der seine Verantwortung gegenüber seinem Umfeld und seiner Nachbar:innenschaft durch aktive Miteinbeziehung des Triesterviertels wahrnimmt. Wo Kunst abseits touristischer Pfade der Hochkultur zugänglich sein will, in einem Stadtviertel, das von industrieller und Wohnnutzung, von randständigen urbanen Institutionen (u.a. Abfallsammelstelle Lastenstraße, Schlachthof, Moschee etc.), sowie einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund geprägt ist.

Die Ausrichtung des Hauses und seiner Projekte ist explizit interdisziplinär, partizipativ/kollaborativ, antirassistisch und antisexistisch und patriarchats- und konsumkritisch. In seinem Grundverständnis und seinen Projekten lässt sich das Schaumbad auf die Prozesse der Digitalisierung ein und agiert bewusst den Auswirkungen der Klimaveränderung entgegen. Ebenso arbeitet das Schaumbad mit dem Bewusstsein von Migration als Konstante der Menschheit.